Sprechen mit zitternder Stimme - und offenem Herzen
- Gordon Lagojannis

- 23. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Von der Bühne zur Begegnung – ein Entwicklungsweg jenseits von Rhetorikseminaren.

Maria ist Bereichsleiterin in einem internationalen Konzern. Strategisch stark, sprachgewandt, hoch angesehen im Unternehmen. Eine, die souverän wirkt – vor allem in kleinen Gruppen.
Doch jedes Mal, wenn sie auf die große Bühne soll – bei Townhall-Meetings, internationalen Konferenzen, wichtigen Kundenevents – passiert es wieder: Das Herz beginnt zu rasen, die Hände werden feucht, die Stimme verliert an Klarheit. Lampenfieber. Jedes Mal. Seit Jahren.
Wir arbeiten nun seit über eineinhalb Jahren zusammen. Vieles hat sich entwickelt: mehr Klarheit in der Führung, mehr Präsenz im Team, mehr innere Ruhe. Und doch taucht dieses Thema immer wieder auf. Wie ein vertrauter Schatten, der sich nicht ganz vertreiben lässt.
Ihre Bühnenangst haben wir uns aus unterschiedlichen Blickwinkeln angeschaut: Bühnenpräsenz, sprachliche Techniken und zuletzt – das war ein Durchbruch – haben wir nach innen geschaut.
Maria hat ihre innere Stärke kennengelernt. So etwas wie eine zweite Seite, die von der Angst lange verdeckt wurde. Die Angst wollte alles retten: Pass auf! Mach keine Fehler! Du musst dich anstrengen! Was die anderen denken! Und dann die andere Seite, die ganz anderes zu sagen hatte: Vertrau auf deine Kompetenz. Um dich herum sitzen neugierige, wohlwollende Menschen. Du hast etwas Wichtiges zu erzählen.
Und plötzlich offenbarte sich Maria die Erkenntnis. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, eine Botschaft zu transportieren. Und das aus vollem Herzen.
Diese Reise zu sich selbst war ungewohnt – und berührend. Plötzlich ging es nicht mehr nur darum, aufzutreten, sondern in Kontakt zu treten. Nicht um Kontrolle, sondern um Verbindung.
Und das ist dann auch die Brücke zu Symergenz: Sobald du erkennst, dass es nicht nur um dich und deine Performance, sondern um die Verbindung zu anderen geht, ändert sich alles.
Bei unserer Arbeit geht es nicht darum, Menschen in neue Rollen zu formen – sondern sie mit sich selbst in Kontakt zu bringen. Wer erkennt, dass der Schlüssel nicht in der äußeren Performance liegt, sondern in der inneren Verbindung, beginnt anders zu führen. Und anders zu sprechen. Denn wenn der innere Druck weicht, entsteht Raum. Für Begegnung. Für Wirkung. Für Klarheit.
Was ist die wertvolle Botschaft an alle, die Lampenfieber kennen?
Lampenfieber hat oft tiefere Ursachen – biografisch, emotional, unbewusst.
Es reicht nicht, an der Oberfläche zu arbeiten – nachhaltige Veränderung braucht innere Klärung.
Angst kann ein Hinweis auf etwas Wertvolles sein – nicht nur ein Hindernis.
Präsenz entsteht durch Verbindung – mit sich selbst und mit anderen.
Entwicklung wird möglich, wenn wir aufhören, etwas darzustellen – und beginnen, etwas zu erzählen.



Was für ein fantastischer Artikel! Die Art und Weise, wie die Verbindung zwischen emotionaler Intelligenz und Lebenszufriedenheit hergestellt wird, ist sehr überzeugend. Das hat mich dazu angeregt, einen psychologischen Test zu Soft Skills auszuprobieren. Es war erhellend zu sehen, in welchen Bereichen ich bereits gut aufgestellt bin und wo ich mich noch verbessern kann, um meine Beziehungen und meine Karriere positiv zu beeinflussen.
Ein sehr inspirierender Artikel, der zum Nachdenken anregt. Die Betonung der Wichtigkeit von emotionaler Intelligenz ist ein entscheidender Punkt. Das erinnert mich daran, dass Empathie und das Verständnis für die eigenen Emotionen eng miteinander verbunden sind. Manchmal kann ein standardisierter Test helfen, die eigene Wahrnehmung zu kalibrieren. Ich habe einen teste de quociente de empatia online gemacht, der mir interessante Denkanstöße zu meiner emotionalen Verarbeitung gegeben hat. Eine sehr empfehlenswerte Übung zur Selbstreflexion.